Eine Familie sorgt vor.

«Unwissenheit ist bequem, aber gefährlich»

Dino Mehic und Nicole Frei leben zusammen mit ihren beiden Kindern in Thun. Wie bei vielen jungen Familien ist auch bei ihnen an Sparen und Vorsorgen aktuell nicht zu denken. Im Gespräch gaben sie uns einen Einblick in ihre Zukunftsträume und ihren geplanten Weg dorthin.

Es nieselt in Thun, doch Emma und Nico, die beiden Kinder von Nicole Frei und Dino Mehic, lassen sich davon nicht beirren. Vor dem Häuschen, in dem das Paar eine Wohnung mietet, herrscht geschäftiges Treiben: «Das ist mein Hase», sagt die Siebenjährige und zeigt auf ein weisses Kaninchen in einem grosszügigen Gehege. Ihr fünfjähriger Bruder rast unterdessen winkend und rufend auf seinem Fahrrad immer wieder vorbei. Es ist eine Familienszene wie aus dem Bilderbuch: Die lachenden Eltern, die spielenden Kinder. Und doch ist nicht alles so unbekümmert, wie es scheint.

Zukunftsträume

«Wir sind eine Outdoor-Familie», sagt Nicole Frei, mittlerweile am Tisch in der gemütlichen Küche sitzend, «am liebsten wären wir immer draussen». Dino Mehic, der in der Snowboardindustrie tätig ist und auch in seiner Freizeit gerne auf dem Brett steht, fügt hinzu:  «Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass unsere Wohnung zwar sehr schön, aber eigentlich ein bisschen zu klein für uns ist». Die beiden träumen von einem Eigenheim. Irgendwann. «Das wäre unglaublich», sagt die 29-Jährige, «dann hätte ich vielleicht auch Raum für eine ganzheitliche Praxis und könnte mich selbstständig machen». Ein weiterer Wunsch, den das Paar teilt: Auch Dino träumt von der Selbstständigkeit. Doch daran ist im Moment nicht zu denken.

Die finanzielle Realität

«Ob wir eine Finanzplanung haben?», wiederholt Nicole Frei unsere Frage etwas verlegen. Dino Mehic lacht und sagt: «Unsere Finanzplanung ist, dass wir einmal im Monat unsere Rechnungen bezahlen und dann schauen, wo wir stehen». Die beiden haben ein Steuerkonto und ein Ferienkonto, «das muss reichen aktuell», sagt der 31-Jährige. Und das sei noch viel besser, als es bei ihm vor seiner Zeit als Familienvater ausgesehen habe, meint Dino grinsend. «Ich war mal mega im Seich mit den Steuern. Das ist ein Kampf, bis man da wieder sauber drin ist», sagt er kopfschüttelnd. Jetzt habe Nicole den Überblick über die Finanzen. Sie habe auch schon ein Vorsorgekonto 3a: «Ja, nur dass ich da aktuell nichts einzahlen kann», meint diese und verdreht die Augen, «zudem arbeite ich nur in einem Pensum von 40 %, das gibt Vorsorgelücken». 
 

Nie zu spät

Nicole und Dino haben kürzlich entschieden, dass sie das Thema Finanz- und Vorsorgeplanung endlich richtig angehen wollen: «Wir haben bald einen Beratungstermin unter anderem zur Säule 3a». Zum einen, weil es immer etwas unangenehm sei, wenn man vor anderen zugeben müsse, dass man nicht abgesichert ist, meint Dino. «Zum anderen denke ich, dass es uns auch einfach viel Ruhe geben wird, wenn wir da mal den Überblick haben». Nicole fügt hinzu: «Und ich weiss beispielsweise schon, dass man die Säule 3a nicht nur für die Altersvorsorge nutzen kann, sondern halt auch für ein Eigenheim oder um sich selbstständig zu machen», sie wirft Dino einen vielsagenden Blick zu, «und das wäre halt schon was». Dino nickt langsam und meint dann: «Ja, aber ich finde halt immer noch, dass es eine Balance braucht zwischen Sparen und Spass. Die Kinder sind jetzt jung, und wir wollen jetzt Dinge unternehmen mit ihnen». Nicole stimmt zu: «Deshalb kann es nicht schaden, dass wir uns das alles mal von einem Profi aufzeigen lassen, denke ich». 
Ob sie denn wünschten, sie hätten das Thema früher in Angriff genommen? «Es ist ja nie zu spät dafür», meint Dino, «Unwissenheit ist halt bequem, aber eigentlich ist es gefährlich. Zum Glück kann man jederzeit den ersten Schritt Richtung Finanzkompetenz machen».